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Kolonne gerät in Brand

MZ 18.05.2017

Die Rauchsäule bei der Total Raffinerie am frühen Mittwochnachmittag war weithin sichtbar. Hin und wieder zogen die Schwaden wie Nebel über die Bundesstraße 91 hinweg. Gegen 11:40 Uhr war auf dem Gelände der Total Raffinerie ein Feuer ausgebrochen. "Es brannte in der Destillationskolonne", sagt Pressesprecher Joachim Bührmann. Demnach war ein Schwelbrand aus bislang ungeklärter Ursache in Inneren der Kolonne ausgebrochen, die für eine Reparatur vorbereitet wurde. 20 Personen befinden sich vorsorglich unter ärztlicher Beobachtung", so Bührmann. Man wolle in diesem Zusammenhang auf Nummer sicher gehen. Eine Gefahr für die unmittelbare Nachbarschaft habe nicht bestanden, heißt es.

Über Stunden waren die Feuerwehrleute der Total Raffinerie mit Unterstützung der Werkfeuerwehr der InfraLeuna im Einsatz und konnten den Brand am Nachmittag löschen. Noch am frühen Abend waren sie an der Kolonne im Einsatz.

Es wurde nach Bekanntwerden des Feuers der sogenannte "betriebliche Gefahren- und Abwehrplan" in Kraft gesetzt, der aber am Nachmittag schon wieder aufgehoben werden konnte. "Die Kolonne wurde von außen berieselt", so Bührmann. Das sei nötig, um die Temperatur zu regulieren. Um den Brand im Inneren löschen zu können, habe man versucht, den Sauerstoff zu entziehen. Nach Informationen des Sprechers wurde Wasserdampf eingespeist, der nach und nach den Sauerstoff verdrängte und damit den Brand erstickte. Darüber hinaus waren Mitarbeiter aus dem Gefahrenbereich in Sicherheit gebracht worden. Jene, die sich auf der Kolonne in über 60 Metern Höhe befanden, mussten per Kran gerettet werden. Eine Drehleiter, so Bührmann, hätte bis dorthin nicht gereicht. Daher sei es üblich, einen Kran umzusetzen, einen Rettungskorb anzuhängen und die Arbeiter so zu bergen. "Mitarbeiter auf einer Nebenanlage hatten zu jeder Zeit Sichtkontakt zu den Arbeitern auf der Kolonne und versuchten, diese auch zu beruhigen", so Bührmann. Die Arbeiter konnten unverletzt geborgen werden. "Von den vor Ort tätigen Mitarbeitern und Vertragspartnern ist niemand vermisst."

Derzeit herrscht besonders reges Treiben auf dem Gelände der Raffinerie, da sie sich in einem "kleinen Zwischenstopp" befindet. Dabei werden die Produktion eingestellt und die Anlagen  heruntergefahren, um Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten zu erledigen. Seit dieser Woche sind daher zusätzlich 2.500 Arbeitskräfte auf dem Gelände im Einsatz. Die Raffinerie selbst beschäftigt zudem 630 Mitarbeiter. Auch am frühen Abend blieb der Bereich um die Destillationsanlage gesperrt. "Noch ist die Anlage nicht begehbar, aber wir hoffen, dass es bald soweit sein wird", so Bührmann.