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Das Netz der Zukunft

aus MZ 15.03.2018

Die Windräder am Horizont, die Solaranlagen gen Sonne gerichtet und die Biogasanlagen sind die Sinnbilder einer neuen Generation der Energiegewinnung. Einer Energiegewinnung, die Herausforderungen nicht nur für Netzbetreiber, sondern für Unternehmen, Wissenschaftler und Nutzer darstellt.

Seit einem Jahr gibt es daher ein Konsortium namens "Windnode". Dieses sucht nach Lösungen, wie das Energienetz auch in Zukunft stabil gehalten werden kann. Die 70 teilnehmenden Partner kommen aus dem Osten und Norden Deutschlands, suchen seit Jahren auf neun Gebieten nach Lösungen und haben sich in Leuna getroffen.

"Die InfraLeuna ist ein assoziierter Partner und arbeitet mit dem Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung zusammen", erklärt InfraLeuna-Geschäftsführer Christof Günther. Thematisch geht es um die Suche nach Potenzialen im Energienetz. "Konkret untersuchen wir anhand eines Modells, wo es noch Flexibilität gibt", sagt Przemyslaw Komarnicki vom Fraunhofer-Institut.

Das Modell bilde die Nutzung und den Energieverbrauch des Chemiestandortes im Kleinen ab, da die Forscher die Arbeitsprozesse nicht unterbrechen wollen und können. Aber: "Wir wollen nicht ins Leere forschen, sondern nah an der Realität bleiben", fügt Forscher Marc Richter hinzu. "Wir stellen uns dabei die Frage: Gibt es Prozesse in der Industrie und in der Produktion, die man anpassen kann, um das Energienetz zu unterstützen", so Komarnicki. Noch drei weitere Jahre haben die Teilnehmer von Windnode Zeit, nach Lösungen und Ideen zu suchen.

Auch die Themen intelligente Netze, flexible Verbraucher, rechtliche Rahmenbedingungen und kommunikationstechnische Vernetzung sollen in den kommenden Jahren untersucht werden. Unterstützung findet das vom Bund geförderte Programm auch bei der Landesumwelt- und Energieministerin Claudia Dalbert (Grüne), die sich am Mittwoch darüber informierte. Sie lobte u.a. die Bestrebungen der InfraLeuna als Vertreter der chemischen Industrie, Energie effizient nutzen zu wollen.