Addinol will wieder wachsen

Die Addinol Lube GmbH aus Leuna will in den kommenden Jahren ihr Geschäft auf dem internationalen Markt weiter ausbauen. Der Geschäftsführer Georg Wildegger sieht in Deutschland einen stagnierenden Markt für die Spezialschmierstoffe seines Unternehmens. „Darum soll unser Exportgeschäft noch weiter wachsen“, sagt Wildegger. Besonders der Mittlere Osten, Indien, Pakistan, aber auch Nord- und Südamerika sowie China seien dabei im Fokus.

„Wir haben in den vergangenen zwei Jahren zehn bis 20 Prozent Umsatzverluste in Osteuropa verzeichnet, dadurch hat unser Geschäft auf hohem Niveau stagniert“, erklärt der Addinol-Chef. Grund hierfür sei die Ukraine-Krise. Durch den Wertverlust der russischen und ukrainischen Währungen seien die Produkte aus Leuna für den dortigen Markt sehr teuer geworden. „Viele Kunden dort konnten sich unsere Produkte nicht mehr leisten“, so Wildegger. Für das laufende Geschäftsjahr hofft er nun wieder auf steigende Umsätze.

Addinol produziert 600 verschiedene Spezialschmierstoffe für Automobilfirmen und für den industriellen Bereich. Gerade im Industriesektor gebe es einen sehr differenzierten Markt, in dem das mittelständische Unternehmen gut aufgestellt sei. 

Ob Windkraftanlagen, Turbinen oder Ketten - Addinol kann für jede Maschine den passenden Schmierstoff mit entsprechenden Additiven liefern. Elf der insgesamt 105 Mitarbeiter in Leuna beschäftigen sich im Labor mit der Forschung und Entwicklung neuer Produkte.

Nach Wildeggers Angaben habe sich der Umsatz des Traditionsunternehmens zwischen den Jahren 2003 und 2013 auf zuletzt knapp 70 Millionen Euro verdreifacht. Inzwischen gibt es zehn Tochtergesellschaften auf allen Kontinenten, die sich um den Vertrieb kümmern. Doch produziert wird ausschließlich in Leuna. „Das ist ein großer Unterschied zu großen multinationalen Gesellschaften. Unsere Kunden können sich auf die Qualität made in Germany verlassen“, sagt der Geschäftsführer. Das soll sich auch nicht ändern. „Derzeit ist keine Produktion im Ausland geplant“, sagt Wildegger.

Besonders gut läuft nach seinen Angaben derzeit das Geschäft mit Schmiermitteln für Biogasanlagen, wo besondere Anforderungen gelten. In Indien wurde gerade ein Geschäft für Hochleistungsgetriebeöle abgeschlossen, die in Windkraftanlagen zum Einsatz kommen sollen. Insgesamt seien die Produkte aus Leuna bereits in über 90 Ländern zu finden.

In den Chemiepark Leuna ist Addinol im Jahr 2000 umgezogen. Davor hatte die Firma eine bewegte Geschichte zu verzeichnen. Der heutige Firmenname bezieht sich auf eine der bekanntesten Marken der DDR, „Additive in Oil“ - kurz Addinol. In Lützkendorf wurde 1990 die Addinol Mineralöl GmbH aus dem ehemaligen Mineralölwerk gegründet. Von dort wurde vormals die gesamte DDR mit Schmierölen beliefert. Heute gehen die Addinol-Öle gemeinsam mit Produkten aus Deutschland in alle Welt. „Wir folgen als Erstausrüster den deutschen Maschinen ins Ausland“, sagt Wildegger.