Presseinformation
20 Jahre Standortmesse Leuna-Dialog: Ein starkes Signal für die Zukunft
Die Standortmesse Leuna-Dialog hat auch in ihrem Jubiläumsjahr eindrucksvoll bewiesen, wie wichtig der Austausch zwischen Industrie,
Forschung und Politik ist. Mit mehr als 120 Ausstellern und vielen interessierten Besuchern setzte die Messe ein starkes Zeichen für den
Zusammenhalt und die Innovationskraft von Chemie und Industrie in Leuna.

Gestern fand sie zum 20. Mal im cCe Kulturhaus Leuna statt. Ausrichter der Messe war wie immer die InfraLeuna GmbH, Betreiber und
Infrastrukturdienstleister am Chemiestandort Leuna. Vergleichbar zu den Vorjahren war die Messe innerhalb kürzester Zeit komplett
ausgebucht. Das Interesse war über die Landesgrenzen Sachsen-Anhalts hinaus groß und die Mehrheit der Aussteller plant, auch im
kommenden Jahr wieder dabei zu sein.
Dr. Christof Günther, Geschäftsführer der InfraLeuna, und Prof. Dr. Thomas Brockmeier, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, eröffneten die Messe gemeinsam.
Dr. Christof Günther betonte die schwere Lage in der chemischen Industrie. Er forderte ein 100-Tage-Programm mit klaren Maßnahmen
seitens der Bundesregierung, um schnell zwingend benötigte Resultate zu erzielen. Trotz der schwierigen Situation zeigte er sich zuversichtlich für den Chemiestandort Leuna und hob die außergewöhnlichen Investitionen und Bauprojekte – etwa von UPM Biochemicals, TOPAS Advanced Polymers, das DLR-Projekt und die Elektrolyse-Projekte der Linde – sowie die essenziellen Infrastrukturmaßnahmen aufseiten der InfraLeuna und die Perspektive auf Leuna III hervor. „Wenn ein Standort
diesen Zeiten trotzen kann, dann ist es der Chemiestandort Leuna.“, ist Christof Günther überzeugt. „Wir werden insbesondere die Flexibilität unseres Energiesystems weiter erhöhen und fortlaufend für die besten Bedingungen am Standort sorgen“, so Christof Günther.
Prof. Dr. Thomas Brockmeier brachte seine Begeisterung für die Voraussetzungen am Chemiestandort Leuna und die große
Industrieakzeptanz in Leuna und in Sachsen-Anhalt zum Ausdruck. Er betonte insbesondere die Bedeutung des Verbundsystems und die
damit verbundene hohe Wertschöpfung am Chemiestandort, die es zwingend zu erhalten gelte. „Die Wertschöpfungskette ist richtig lang, weil wir hier Grundstoffindustrie haben, deshalb dürfen wir nicht müde werden, zu erklären was hier passiert und warum es so wichtig ist“, so Brockmeier.
Grußworte richteten zudem der Bürgermeister der Stadt Leuna, Michael Bedla, und Sebastian Müller-Bahr, Oberbürgermeister der Stadt
Merseburg, an die Aussteller und Besucher der Messe.
Trotz der aktuellen Herausforderungen in der chemischen Industrie war die Stimmung auf der Messe von Optimismus und Tatkraft geprägt. Unternehmen präsentierten neue Technologien und nachhaltige Lösungen, während Fachvorträge und Diskussionsrunden wertvolle Impulse für die Zukunft des Standorts lieferten. Besonders im Fokus standen mit dem Vortragsprogramm die Themen Energieeffizienz, Wasserstoff, CO₂-Abscheidung und -Speicherung sowie alternative Rohstoffe – zentrale Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit der Branche.
Die InfraLeuna berichtete über das Energiesystem am Chemiestandort Leuna, den damit verbundenen Herausforderungen und Konzepten. Dabei betonte Jens Halliger, Bereichsleiter Energie/Wasser, dass die Herausforderungen aus der nationalen Energiewende und dem internationalen Energiekostendruck nur mit größter Flexibilität und Effizienz des Anlagenparks handhabbar seien, wobei die
Versorgungszuverlässigkeit für die Kunden höchste Priorität behält. Erläutert wurden u.a. Konzepte wie eine intelligente
Kraftwerkssteuerung, Sektorkopplung, die weitere Entkopplung von Strom- und Wärmerzeugung sowie die verstärkte Nutzung von
Abwärme, die zusammen ein optimiertes und nachhaltiges Energieportfolio ermöglichen.
Am Nachmittag konnten die Messebesucher zudem im Vortrag der Linde erfahren, wie das Unternehmen mit innovativen Technologien zur Erreichung der Klimaneutralität beiträgt. Anhand von Beispielen aus laufenden Projekten wurden technologischen Lösungen in den
Bereichen Wasserstoff sowie CO₂-Abscheidung, -Nutzung und - Speicherung vorgestellt. Deutlich wurde dabei, dass eine großskalige
Umsetzung möglich ist – sofern passende Rahmenbedingungen für Investitionen geschaffen werden.
Weiterhin informierte die UPM Biochemicals in ihrem Beitrag über die geplante Inbetriebnahme der neuen UPM Bioraffinerie in Leuna. Sie wird in der zweiten Jahreshälfte 2025 hochgefahren und soll 2027 ihre volle Kapazität erreichen. Die Raffinerie wird einzigartige Materialien bereitstellen, welche Markenartiklern den Umstieg auf nachhaltigere Produkte ermöglichen. Erneuerbare Funktionsfüllstoffe (RFF) ersetzen fossilen Ruß in Kunststoffen und Gummi – etwa in Reifen – mit geringerem CO₂-Fußabdruck und vergleichbaren oder besseren Eigenschaften. Zudem ersetzt ein weiterer Produktstrom fossile Glykole, die in PET-Verpackungen, Polyesterfasern sowie Produkten aus Textil, Bau, Kühl- und Wärmetechnik verwendet werden.
Das 20-jährige Jubiläum war nicht nur ein Grund zum Feiern, sondern auch eine Gelegenheit, neue Perspektiven zu entwickeln. „Die große Beteiligung und das positive Feedback zeigen, dass unser Netzwerk stark ist und wir gemeinsam an der Zukunft des Standorts arbeiten“, betont Dr. Christof Günther. „Diese Messe hat erneut bewiesen, dass sie mehr als nur eine Ausstellung ist – sie ist eine Plattform für Innovationen und neue Kooperationen.“



Pressekontakt
Ansprechpartnerin für Presse und Öffentlichkeit
Claudia Herrmann
Unternehmenskommunikation
T +49 3461 43-3106
pr@infraleuna.de
Über InfraLeuna: Die InfraLeuna GmbH und die mit ihr verbundenen Unternehmen sind Eigentümer und Betreiber der Infrastruktureinrichtungen am Standort Leuna. InfraLeuna arbeitet nach dem Low-profit-Prinzip. Die Geschäftsanteile werden von mehreren hier ansässigen Unternehmen gehalten. Unser erworbenes Know-How, Erfahrung und ein Team von qualifizierten und motivierten Mitarbeitern überzeugten bereits große internationale Chemiekonzerne, sich in Leuna niederzulassen.